Rezension | Neon Birds - Marie Grasshoff
[Rezensionsexemplar] Ihr glaubt ja gar nicht, wie schwer es mir gerade fällt diese Rezension zu schreiben. Neon Birds hat mir einfach so wahnsinnig gut gefallen und ich freue mich so dermaßen auf den 2. Band, dass ich gar nicht weiß, wie ich es verpacken soll. Ich könnte ja auch einfach nur sagen:
Lest es!
Aber ich glaube, dass wäre keine vollständige Rezension. Zumindest wäre es die Kürzeste, die ich je geschrieben habe. Aber ernsthaft... lest es!
Gut, also doch eine Rezension...
Inhalt
Es ist das Jahr 2101. Ein außer Kontrolle geratener technischer Virus verwandelt Menschen in hyperfunktionale Cyborgs, die dem Willen der künstlichen Intelligenz KAMI gehorchen. In Sperrzonen eingepfercht, werden sie von Supersoldaten bekämpft, die man weltweit als Stars feiert. Doch die Mauern beginnen zu bröckeln. Sekten beten KAMI als Maschinengott an. Und während der Kampf zwischen Menschheit und Technologie hin und her wogt, versuchen vier junge Erwachsene, den Untergang ihrer Zivilisation zu verhindern...
Rezension
Neon Birds spielt in einer Zukunft, in welcher die Menschen hinter Mauern leben, um sich vor den mit der künstlichen Intelligenz KAMI infizierten Menschen zu schützen. Man könnte es diese als Zombies mit höherer Intelligenz und besseren Fähigkeiten beschreiben.
Das Buch startet direkt durch. Nur wenige Seiten in der Geschichte, da geht die Action auch schon los. Schlagartig findet man sich in einem Gewusel aus Soldaten, Wissenschaftlern, Tod und Angst wieder. Trotzdem hatte ich nicht das Gefühl überrumpelt worden zu sein, sondern konnte der Handlung bestens folgen und war sofort wie gefesselt! Mitten im Geschehen.
Die Welt ist eine für mich sehr interessante, denn das Buch gehört dem Genre des Solarpunk und ist grundsätzlich, wenn es auch danach klingen mag, keine Dstopie. Eher geht es, trotz der negativen Aspekte, eher Richtung Utopie. Denn die Menschen erhalten viel von ihrer Regierung und leben innerhalb ihrer Mauern recht frei (ja ja, widersprüchlich, aber schwer zu erklären). Die Welt ist eine sehr grüne Welt, denn die Menschen bepflanzen alles was sie können - für mich als Pflanzenfan einfach ein Traum. Ich habe mir eine gigantische Großstadt vorgestellt, aber nicht grau und trostlos, sondern grün und fruchtbar. Eine Oase bei Tag und eine Welt aus Neonlichter bei Nacht.
Es gibt auch noch Menschen die außerhalb leben, welche nichts mit der modernen Technik zutun haben wollen. Diesen Kontrast fand ich sehr interessant und gut eingearbeitet.
Was mir auch wirklich gefallen hat, war die sehr genaue Ausarbeitung des Militärs und der Strukturen. Das wurde alles sehr gut durchdacht.
Es gibt auch noch Menschen die außerhalb leben, welche nichts mit der modernen Technik zutun haben wollen. Diesen Kontrast fand ich sehr interessant und gut eingearbeitet.
Was mir auch wirklich gefallen hat, war die sehr genaue Ausarbeitung des Militärs und der Strukturen. Das wurde alles sehr gut durchdacht.
Die Charaktere fand ich einfach nur mega sympathisch und fantastisch. Ich mag Luke, der einfach ein riesen Pflanzennerd ist und ein Haushuhn hat. Ich glaube, mit ihm konnte ich mich ganz gut identifizieren - obwohl mir ein Huhn fehlt. Marie Grasshoff hat ganz unterschiedliche Charaktere erschaffen, die einfach perfekt in die Handlung passen und diese Welt gut spiegeln. Sie kamen mir direkt vertraut vor und ich konnte eine gute Verbindung zu ihnen aufbauen.Wer übrigens nicht weiß, wie man die Namen ausspricht, sollte mal bei Marie Grasshoffs Instagramseite vorbeischauen. Zudem gibt es Abschnitte, welche Aktenauszüge sind und die Charaktere erläutern. Wie Steckbriefe sozusagen, nur irgendwie cooler.
Auch die Hintergründe zu KAMI werden so nach und nach übrigens erklärt und so wird man als Leser langsam mit Informationen gefüttert. So bleibt man neugierig und kann sich von vielen Geschehnissen überraschen lassen.
"Eine Zivilisation, erbaut auf Plastik und Leichen."
(Neon Birds, S. 8)
Die Geschichte wechselt stets im richtigen Tempo aus Spannung und... Entspannung? Ich denke das passt. Zudem mag ich Maries Schreibstil total. Es lässt sich super schnell lesen und man fliegt einfach nur durch die Seiten. Ich weiß gar nicht wie ich ihn beschreiben soll. Sehr detailreich, emotional und gleichzeitig auch rational (eine gute Mischung in den richtigen Momenten). Die Sätze sind oft länger, aber nicht verschachtelt und schwer zu lesen. Es liest sich ganz locker flockig. Ich glaube, man muss ihren Schreibstil einfach selber kennen lernen, dann wisst ihr, was ich meine. Sehr gut!
Wer sich vielleicht noch nicht an SciFi getraut hat, sollte es definitiv mal versuchen. Es ist zwar SciFI, aber eine sehr angenehme und durch den Solarpunk und den Utopieaspekten eben eine sehr "reale" SciFi. Zudem ist es nicht zu technisch und man kann die ganze Geschichte super verstehen und wird noch von irgednwelchen "Fachwörtern" erschlagen.
Ich denke das Buch ist ein heißer Anwärter als mein Highlight des Jahres.
Fazit
Lest es!
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Okay, ich muss mehr schreiben. Neon Birds konnte mich mit einem erstklassigen Worldbuilding, einem recht seltenen Genre (Solarpunk), einer interessanten Thematik, sympathischen Charakteren und einem mega Schreibstil überzeugen. Eigentlich alles, was man will. Tja. Was soll ich noch sagen?! Definitiv eines meiner Highlights und ich fiebere Band 2 entgegen!
WEITERE REZENSIONEN ZUM BUCH
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Autorin: Marie Grasshoff
Verlag: Bastei LübbeSeitenanzahl: 463 Seiten
ISBN: 978-3-404-20000-9
Preis: 15,00€
Erscheinungstermin: 27.11.2019
Reihe?: Ja, Band 1
Klappentext:
Es ist das Jahr 2101. Ein außer Kontrolle geratener technischer Virus verwandelt Menschen in hyperfunktionale Cyborgs, die dem Willen der künstlichen Intelligenz KAMI gehorchen. In Sperrzonen eingepfercht, werden sie von Supersoldaten bekämpft, die man weltweit als Stars feiert. Doch die Mauern beginnen zu bröckeln. Sekten beten KAMI als Maschinengott an. Und während der Kampf zwischen Menschheit und Technologie hin und her wogt, versuchen vier junge Erwachsene, den Untergang ihrer Zivilisation zu verhindern...