Vor einer ganzen Weile habe ich endlich den 1. Band der Greifenreiterin gelesen und habe endlich geschafft meine Rezension zu schreiben. Es hat zwar echt lange gedauert, aber das lag garantiert nicht am Buch. Ganz bestimmt nicht!!! Einfach an meiner Motivation Rezensionen zu schreiben. Ups!
Gleich bei ihrer ersten Mission als vollwertige Reiterin fällt Rayna mit ihrem Greifen Ferril in die Hände der Nanjok, einem unbarmherzigen Volk des Nordens. Was dieses weit im Süden zu schaffen hat, weiß Rayna nicht – genauso wenig wie Hyron, der ebenfalls gefangen gehalten wird, wenn auch nicht durch Ketten. All ihr Denken ist auf Flucht ausgerichtet. Doch was beide nicht einmal erahnen, ist, dass ihr Treffen und ihr gemeinsamer Überlebenskampf bei den Nanjok erst der Anfang von etwas viel Größerem bedeutet.
Rezension
Sabines Bücher fühlen sich für mich immer an, als würde ich nach Hause kommen. Bisher hat mich keines ihrer Bücher enttäuscht und so konnte mich auch Die Greifenreiterin erneut packen und begeistern.
Die Geschichte handelt von der jungen Greifenreiterin Rayna, welche mir als Protagonistin sehr sympathisch war. Sie ist stark. aufopfernd und sorgt sich stets um das Wohl Anderer. Sie ist eine Kämpferin und will niemals klein beigeben. Lieber geht sie unter, als dass andere in Gefahr geraten oder verletzt werden. Sie macht den Mund auf und schreckt nicht davor zurück ihre Meinung zu sagen. Das alles macht sie zu einer wunderbaren Protagonistin, welche ich gerne auf ihrer Reise begleite. Generell erschafft Sabine Schulter immer starke Protagonistinnen, welche ihre Stärken und Schwächen haben. Sie wirken nicht überdimensional perfekt oder wie aus einer anderen Welt. Sie wirken wie jemand, den man auch im eigenen Freundeskreis finden kann. Menschlich. Deshalb hat man sie wohl auch immer so gern. Auch Hyron ist so ein Charakter. Von Beginn an wusste ich, dass er mir sympathisch ist, obwohl man zu Beginn nur wenig über ihn erfährt. Das ändert sich natürlich im Laufe der Geschichte und sowohl er als auch Rayna entwickeln sich. Einzeln und auch zusammen. Hier und da ging mir das ein wenig zu schnell, aber im Ganzen gesehen ist es eine wundervolle Charakterentwicklung. Egal ob charakterlich oder auf der Beziehungsebene.
Doch nicht nur die Hauptcharktere sind richtig toll gelungen, auch die Nebencharaktere erhalten von Sabine besondere Aufmerksamkeit und werden detailreich ausgearbeitet. Jeder hat seinen eigenen Charakter und seine eigene Rolle in der ganzen Geschichte. Das mag ich immer sehr an ihren Büchern. Kein Charakter scheint weniger wichtig zu sein, als die anderen. Sie alle spielen ihren eigenen Part in der Geschichte.
Besonders gut hat mir auch der Aspekt der Greifen gefallen. Sie haben auch ihren eigenen Charakter und wie genau ein Greifenreiter zu seinem Greifen kommt, fand ich sehr interessant und sehr passend zur Geschichte. Ich mag es, dass die Greifen scheinbar irgendwie den Charakter des Reiters widerspiegeln. Zumindest kam es mir genau so vor. Ob das so beabsichtigt war, kann ich nicht sagen, aber es hat mir gefallen. Die Freiheit die von den Wesen ausgeht fand ich klasse. Wer würde nicht gerne auf den Schwingen eines Greifen durch die Welt fliegen?
"Für den Bruchteil einer Sekunde spürte ich das Kribbeln des freien Fall in meinem Bauch, hielt begeistert die Luft an und atmete erst aus, als Ferril mit ihren Schwingen den Wind einfing und unseren Fall in einen Gleitflug verwandelte. Am liebsten hätte ich die Augen geschlossen und die Arme ausgebreitet, um diesen Moment mit allen Sinnen zu erfahren [...]."
(Die Greifenreiterin - Sabine Schulter; S. 42)
Das Buch startet mit einer ganz wunderbaren Ruhe, Euphorie und Wärme. Besonders Raynas Begeisterungsfähigkeit greift schnell auf einen über, denn sie liebt ihre Welt und alles was in ihr ist. Die Greifen wirken so real und man möchte sofort einen eigenen Greifen haben und mit ihm oder ihr durch diese Welt fliegen. Besonders der Gegensatz zwischen Raynas Welt hoch oben in den Bergen und der grünen Welt am Boden ist super ausgearbeitet und wird durch Raynas Reaktion nur noch bestärkt. Richtig toll!
Wir ihr am Klappentext aber schon sehen könnt, wandelt sich die Situation und schnell findet man sich in einer beklemmenden und gefährlichen Situation wieder. Die Gefangenschaft wird meiner Meinung nach sehr, sehr ehrlich beschrieben. Nicht nur Raynas Verzweiflung und ihre Angst wird hier deutlich und äußerst emotional rüber gebracht, sondern auch das ganze menschliche drumherum. Ja, ich rede von menschlichen Bedürfnissen.... und ja ich rede von der Toilettensituation. Warum ich das in der Rezi aufgreife? Nun, diese werden in Büchern ja doch eher selten thematisiert und haben diese ganze Situation echt real gemacht. Irgendwie muss auf magische Art und Weise in den meisten Büchern nie einer zur Toilette. Verrückt.
Nun mal aber zu einem anderen Thema...
Der Schreibstil ist wie eh und je wunderbar und ließt sich flüssig. Was soll ich sagen? Ich liebe Sabines Stil. Man kann komplett in die Welt versinken, die Emotionen der Charaktere in sich aufnehmen und das Buch in einem Rutsch lesen. Eine warme Decke, eine Tasse warmen Kakao und eines ihrer Bücher und der Tag wird schön.
Die Idee zur Geschichte finde ich super und dürfte sicherlich jeden Fantasy-Fan ansprechen. Auch wenn es vielleicht im mittleren Teil ein ganz klein wenig an Längen gab, so habe ich jede Seite genossen. Es gibt Magie, Greifen, Kämpfe und geheimnisvolle Welten. Nach und nach setzen sich die Puzzleteile zusammen und die Geschichte hat sich doch ganz anders entwickelt als ich es erwartet habe. Ich freue mich definitiv schon auf Band zwei. Insgesamt hat die Reihe übrigens vier Teile, welche auch schon alle erschienen sind.
Fazit
Für alle Fantasy-Fans die zwar gerne Geschichten mögen, in denen es auch mal Action gibt aber nicht all zu blutige Storys mögen, für den ist Die Greifenreiterin super. Es ist spannend und emotional, aber ohne dabei zu extrem zu werden. Die liebevoll ausgearbeiteten Charaktere ziehen einen sofort in die Geschichte und man fiebert mir ihnen mit. Rayna ist eine tolle Protagonistin und die Umsetzung der Greifen und welche Rolle sie spielen hat mir außerordentlich gut gefallen. So gerne hätte ich selbst einen Greifen! Die Gefangenschaft wird nie überspitzt, aber dafür sehr realistisch dargestellt. Die Verzweiflung in einer solchen Situation wird greifbar. Es ist keine Geschichte, bei der auf jeder Seite etwas hochgeht. Es hat eine Ruhe in sich und trotzdem bleibt es spannend. Definitiv eines meiner Highlights des Jahres und eine klare Empfehlung an euch.
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Autorin: Sabine Schulter
Verlag: Selfpublished
Seitenanzahl: 312
ISBN: 9783749450282
Erscheinungstermin: 28.08.2019
Preis: 12,99€ (Taschenbuch), 1,99€ (eBook), 21,99€ (Hardcover)
Reihe?: Ja, Band 1
Klappentext:
Gleich bei ihrer ersten Mission als vollwertige Reiterin fällt Rayna mit ihrem Greifen Ferril in die Hände der Nanjok, einem unbarmherzigen Volk des Nordens. Was dieses weit im Süden zu schaffen hat, weiß Rayna nicht – genauso wenig wie Hyron, der ebenfalls gefangen gehalten wird, wenn auch nicht durch Ketten. All ihr Denken ist auf Flucht ausgerichtet. Doch was beide nicht einmal erahnen, ist, dass ihr Treffen und ihr gemeinsamer Überlebenskampf bei den Nanjok erst der Anfang von etwas viel Größerem bedeutet.
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